Junge Gemeinde

Ein britischer Psychologe hat mit einer wissenschaftlich klingenden Formel berechnet, dass der dritte Montag im Januar der traurigste Tag des Jahres wäre. Er ließ Faktoren wie das Wetter (ziemlich düster, wenig Sonne und Schnee), die Erkenntnis, dass Weihnachten schon wieder so weit weg ist, die guten Vorsätze, die oft schon über Bord gegangen sind, und das Motivationslevel für Bewegung und schöne Dingen einfließen. Egal wie sinnfällig solch eine Formel ist, einen gewissen Trübsinn zum Jahresanfang kann man nicht leugnen. Die Wintermonate mit ihrer Dunkelheit und den kurzen Tagen haben daran sicher Anteil. Schaut man sich die Finnen an, so scheinen sie das Glücksrezept per se gefunden zu haben – und dabei kennen sie doch auch die langen Dunkelzeiten. Seit Jahren führen sie den weltweiten Glücksatlas an. Deutschland liegt mit Platz 16 deutlich entfernt. Was haben die Finnen, was wir nicht haben?

 

Grund 1: Die Ruhe der Natur

In Finnland gibt es viel Weite, Wälder, Seen, die den hektischen Alltag einfach „abschalten“. Kleine Dinge wie das Rauschen der Wellen oder der Bäume im Wind bedeuten Glück. Scheinbare Wichtigkeiten werden an ihren eigentlichen Platz verbannt.

Grund 2: „Superfood“ Beeren

Die Wälder von Finnland stecken voller gesunder Preisel-, Blau- oder Moltebeeren – ein leckeres Vergnügen, das glücklich macht.

Grund 3: Die Mumintrolle

Das meint, sagenhafte Geschichten, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Grund 4: Hilfsbereitschaft und Respekt

Die Finnen sind von Natur aus hilfsbereit, ohne den anderen zu nötigen. Dieser wertschätzende Umgang macht definitiv glücklich.

Grund 5: Musikvielfalt

Gute Musik geht einfach ins Herz…

Grund 6: Rituale

Das finnische Saunaritual ist legendär und einzigartig – und gibt selbstimmte Sicherheit. Wenn das kein Glück ist.

Grund 7: Innere Stärke

Das finnische Wort dafür heißt Sisu und meint Entschlossenheit und Durchhaltevermögen auch in schwierigen Situationen, Hartnäckigkeit und Willensstärke.

 

Jeder dieser Gründe lässt sich so ziemlich auch auf Nassau übertragen. Wir haben ganz schön viel Natur um uns. In den Wäldern gibt es Pilze und Beeren. Wir haben unsere eigenen Geschichten. Nicht nur in der Jungen Gemeinde geht es derzeit sehr musikalisch zu. Es gibt ganze Familien, die gemeinsam Musik machen. Wir leben Rituale – das letzte Krippenspiel hat es erst wieder gezeigt. Und trotz aller gegenläufigen Auffassungen finde ich uns Dörfler schon ganz schön hartnäckig und eigensinnig (eine andere Umschreibung für Entschlossenheit und Durchhaltevermögen). Wenn ich an die vielen schönen Gemeinsam-Momente im letzten Jahr im Dorf denke, ob nun Orgeljubiläum, Dorf- und Sportsommerfest, Sommerkino, Sommerausklang, Advents- und Weihnachtsaktionen: Bei allem fand sich eine helfende Hand. Und Respekt vor dem jeweilgen Mittun des anderen. Viele kleine Kräfte bündeln sich zu einer größeren Kraft.

Nassau scheint ein Finnland-Refugium zu sein. Wir brauchen bloß mal rauszugehen und dabei glücklich lächeln!

 

Das machen wir auch in der Jungen Gemeinde. Über den Tellerrand schauen. Unterwegs und miteinander sein. Auf jeden Fall viel lachen. Manchmal auch zusammen weinen. Uns festhalten und aushalten.

Jeder ist willkommen – ob als Gast, einfach mal so oder beständig.

Seit Januar bieten wir jeden zweiten Freitag im Monat einen offenen Mitsingabend an. Ganz zwanglos. Nichts Perfektes. Etwas zum Glücklichsein.